Es gibt Zufälle.
Es gibt Netzwerke.
Es gibt zufällige Netzwerke.
Und es gibt Netzwerke ohne Zufälle.
Ein niederösterreichisches Sicherheitsunternehmen ist von derartig vielen Zufällen umgeben, dass wir die kommenden Tage ausschließlich über diese Zufälle berichten werden.
Und wie der Zufall so will, hat das Sicherheitsunternehmen engste wirtschaftliche Verflechtungen mit jenem Mann, der auch als bulgarischer Geschäftsmann eine wesentliche Rolle in einem Streit um ein Mineralwasser spielt. Und wie wir seit letzter Woche wissen, hatte genau dieser Geschäftsmann einen persönlichen Assistenten, namentlich Philipp Buchner, der auf „dubiose“ Weise verstorben ist.
Aber die Zufälle reißen nicht ab: ein ehemaliger Bundeskanzler im Jänner 2018 auf einem Urlaubsfoto in Südamerika mit dem Sicherheitschef des niederösterreichischen Unternehmens; aber auch einer der berühmtesten Rechtsanwälte Wiens, der zufälligerweise den bulgarischen Geschäftsmann in einem acht Millionen Fall vertreten hat oder gar der zufällige Kontakt mit einem blauen Landesrat, der in Niederösterreich in den letzten Wochen mit einem „Asyl-Notfallsplan“ für Schlagzeilen gesorgt hat.
Ein weiterer interessanter Zufall: der ehemalige Kabinettchef des blauen Innenministers geht zur runden Feier seines Chefs. Und wer ist die Begleitperson? Richtig, der bulgarische Geschäftsmann, so das Gerücht. Gesehen wurde er auf der Feier. Dieser bestreitet dies wiederum, kennt zwar das Gerücht, und verweist wiederum auf eine ehemalige EU-Abgeordnete, die den Geschäftsmann mitgenommen hat. Was für ein Zufall oder was für Zufälle.
Ein weiterer Zufall ist aus diesem Netzwerk der ehemalige kasachische Militärattaché, der für jenes Sicherheitsunternehmen gearbeitet hat, über das wir bereits berichtet haben. Besser gesagt, über deren Geschäftsführer und die Verwicklung in einem Erpressungsfall. Siehe auch „Meinl Bank: Warum wurde der Mohr erpresst?“
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Und Gott sei Dank gibt auch Zufälle, beispielsweise die vielen Lecks im Untersuchungsausschuss, von denen Fass ohne Boden profitiert. So konnten wir eine Visitenkarte erhalten, die als geheim geführt wird. Denn jener Militärattaché, der von 2010 bis 2016 in Wien stationiert war, und dann als Repräsentant des niederösterreichischen Sicherheitsunternehmens aufgetreten ist, hatte während seiner Amtszeit mit einem berühmten Todesfall aus der kasachischen Community zu tun: der Fall Aliyev.
Und über diese vielen Zufälle werden wir die kommenden Tage berichten.
Ein Diplomat mit Dr. Titel als „Security“ gearbeitet??? Es klingt nach Fake-News. Ich bin aber auf Hauptartikel schon gespannt um zu erfahren, wie es solche erstaunliche soziale Krise passieren konnte.
War 2010-2016 für die Botschaft tätig. Unmittelbar danach erfolgte ein Wechsel. Rest folgt.