Hinterlistige Täuschungsmanöver zum Schaden des Steuerzahlers, eine Verzahnung von Wirtschaft und Politik, die eine Brutstätte für Schwarzgeld und Korruption erst überhaupt möglich gemacht haben; dubiose Absprachen im Bankenbereich, gekoppelt mit Compliance-Brüchen am laufenden Band, die FMA-Beamte in Staunen versetzt haben.
In einem Zeitraum von knapp vier Monaten hat die „Fass-ohne Boden“-Redaktion hunderte Seiten an Gemeinderatsprotokollen durchkämmt, dutzende Gespräche mit Anrainern und Wirtschaftstreibenden geführt, Politiker sämtlicher Couleur informiert, selbstverständlich auch Verwaltungsbeamte, Banker und Kulturschaffende konfrontiert. Eines ist erstaunlich: Niemand will nach außen die Mauer des Schweigens durchbrechen. Gesungen haben sie alle, mit dem Finger jeweils auf die anderen zeigend, haben sie das eigene Fehlverhalten nur relativiert.
Die Politik sieht zu, die Verwaltung duldet, ein Gerichtstandort sah sich nicht zuständig. Weder Politiker noch Funktionäre der ÖVP, FPÖ noch SPÖ sahen einen Handlungsbedarf. Verwaltungsbeamte des Landes Niederösterreich nahmen unsere Informationen lediglich zu Kenntnis. Der Fördertopf der Kulturszene wurde weiter ausgeschüttet.
Doch warum ist das so? In den kommenden Monaten wird in Niederösterreich gewählt, daher will man keine neuen Skandale, schon gar keine „Dirty Campaigning“-Vorwürfe in der Öffentlichkeit lesen. Aus dem Umfeld der Landeshauptfrau Mikl-Leitner ist zu hören, dass bis zur Wahl am Semmering nichts geschehen soll. Es ist ein Pulverfass. Doch die Intrigen, juristischen Einschüchterungen und existenzgefährdenden Verleumdungen gegen die „Fass ohne Boden“-Redaktion haben uns nicht von unserem Weg abgehalten.
Die Recherchen zum Fall Krumpöck
„Der Gesellschaft verpflichtet“ hat die Redaktion daher in der vergangenen Woche eine Sachverhaltsdarstellung bei der Justiz eingebracht.
Gegen Florian Krumpöck und seine Frau vom Kultur.Sommer.Semmering wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dies hat die Staatsanwaltschaft bestätigt. Die Aktenzahl ist der Redaktion bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt somit gegen „Bonnie und Clyde“* der niederösterreichischen Kulturszene.
Am Sonntag, dem 26.06.2022, 0900 Uhr, veröffentlicht Fass ohne Boden die Einzelheiten zum Fall Krumpöck.
Anmerkung der Redaktion
* Der Song „Bonnie und Clyde“ der Rockband „Die Toten Hosen“ inspirierte die Redaktion auf künstlerische Art und Weise bei der vorliegenden Recherche, daher der Titel.