Tirol setzt weitere Maßnahmen gegen das Coronavirus und isoliert sich nun selbst. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) informierte gestern Abend die Bevölkerung in einer Erklärung darüber, dass alle 279 Gemeinden unter Quarantäne gestellt werden. Fahrten sind nur noch in die nächste Ortschaft erlaubt, ausgenommen bleibt die Fahrt in die Arbeit. Die Maßnahme gilt bis zum 5. April.
Maßnahmen im Detail
Tirol grenzt sich nun sowohl nach innen, als auch nach außen ab. Platter erörtert die dramatischen Maßnahmen: „Tirol isoliert sich selbst. Wir erlassen eine Quarantäneverordnung für alle 279 Tiroler Gemeinden. Das bedeutet: Die Gemeinde darf nur dann verlassen werden, wenn es um die Deckung der Grundversorgung oder um die Daseinsvorsorge geht und dann nur zum nächstgelegenen Ort. Zur Arbeit darf weiterhin auch über Gemeindegrenzen hinweg gependelt werden, etwa von Telfs nach Innsbruck. Sofern es einen Arzt, eine Apotheke, einen Lebensmittelhandel und eine Bank im Ort gibt, darf die Gemeinde für diese Zwecke nicht verlassen werden. Was zum Beispiel nicht geht ist, in einen anderen Ort zu fahren, wenn im eigenen Dorf ein Lebensmittelgeschäft zur Verfügung steht.“
Platter gesteht sich Schuld ein
Auf derzeitige Kritik, aber auch für die bevorstehenden Schuldzuweisungen, hat Landeshauptmann Platter die passenden Worte gefunden: „Das Buch jetzt von hinten zu lesen, ist leicht. Mit dem Virus haben wir es mit einem Phänomen zu tun, das weltweit einzigartig ist. Es ist auch keine Schande zu sagen, dass man mit den Erkenntnissen von heute durchaus noch früher Entscheidungen getroffen hätte.“