Der burgenländische FCG-Personalvertreter, Dietmar Kiss, hat in einem Brief an seine Kollegen klar Stellung gegen die jüngsten Entscheidungen von Landeshauptmann Doskozil bezogen. Der Brief liegt der Redaktion vor.
Willkür von Doskozil?
Laut Kiss hat Doskozil eine erfahrene Kollegin ohne nachvollziehbaren Grund durch einen Mitarbeiter der Verwaltung ersetzt. Diese Vorgehensweise, so Kiss, sorge für Unruhe und Angst innerhalb der Beamtenschaft. Er fordert den Landeshauptmann auf, sich schützend vor seine Mitarbeiter zu stellen und sie nicht weiter zu verunsichern. “Jeder, der seine Meinung äußert oder Kritik übt, läuft Gefahr, bestraft zu werden,” warnt Kiss.
“Angst und Verunsicherung”
Kiss zeigt sich entschlossen, sich gegen diese Entwicklung zu wehren. Er betont, dass die Mitarbeiter des Landesdienstes Respekt und Wertschätzung verdienen und nicht wie Freiwild behandelt werden dürfen. “Es kann nicht sein, dass im Haus Angst und Verunsicherung herrschen,” erklärt er in seinem Schreiben und ruft dazu auf, sich unabhängig von der politischen Haltung schützend vor die Kollegen zu stellen.
Doskozils Doppelmoral
In einem persönlichen Nachsatz kritisiert Kiss die Doppelmoral des Landeshauptmanns. Doskozil hatte in seinem Buch geäußert, dass es ihn anwidere, “wenn Spitzenbeamte wie Lausbuben behandelt werden.” Kiss hält ihm vor, genau das nun selbst zu tun.
Fazit und Ausblick
Der offene Brief von Dietmar Kiss verdeutlicht einen wachsenden Konflikt zwischen der Landesverwaltung und der politischen Führung in Burgenland. Kiss’ Kritik an Doskozils Personalpolitik zeigt die tiefe Unzufriedenheit innerhalb der Beamtenschaft und lässt weitere Spannungen erwarten.
Abschrift des Briefs
“Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als FCG-Personalvertretung können wir es nicht zulassen, dass Landesbedienstete wie Freiwild behandelt werden. Doch genau das passiert derzeit. Der Landeshauptmann hat eine verdiente Kollegin völlig willkürlich durch einen politischen Mitarbeiter ersetzt. Diese Vorgangsweise lehnen wir entschlossen ab. Wir erwarten uns, dass sich der Landeshauptmann schützend vor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses stellt und sich nicht an ihnen abputzt. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich die Wertschätzung vom obersten Vertreter des Landes verdient. Es kann nicht sein, dass im Haus Angst und Verunsicherung herrschen und sich viele fragen, wen es als nächstes treffen könnte. Denn jede und jeder Einzelne, der seine und ihre Meinung äußert oder Kritik übt, läuft Gefahr, bestraft zu werden.
So kann es nicht weitergehen. Dagegen müssen wir uns wehren. Wir stellen uns schützend vor alle Kolleginnen und Kollegen, jederzeit und unabhängig von der politischen Haltung.
Euer Didi Kiss
PS.: Der Landeshauptmann spricht in seinem Buch auf Seite 53 davon, dass es ihn anwiderte, „wenn Spitzenbeamte wie Lausbuben behandelt werden“. Doch nichts anderes macht er selbst!”
Quelle
Brief FCG-Personalvertretung Landesdienst Burgenland