8 von 10 Ansteckungen passieren zu Hause oder in der Freizeit
Wirtschaftskammer Präsident Harald Mahrer und Generalsekretär Karlheinz Kopf (beide ÖVP) mahnen einmal mehr eine Perspektive für die geschlossenen Betriebe und ihre Mitarbeiter ein: „Wir brauchen einen verlässlichen Plan und klare Kriterien für ein schrittweises Wiederhochfahren jener Bereiche der Wirtschaft, die noch immer nicht öffnen dürfen.“
Das Politbeispiel Vorarlberg
„Das Beispiel Vorarlberg zeigt, dass eine schrittweise Rückkehr zur Normalität bei sorgfältiger und konsequenter Nutzung der vorhandenen Werkzeuge wie regelmäßigem Testen, FFP2-Masken und den Sicherheitskonzepten der Betriebe möglich ist“, so Mahrer. „In Österreich wollen wir nicht Bundesländer gegeneinander ausspielen, sondern lieber Vorarlberg als Positivbeispiel für sicheres Öffnen von Gastro-, Freizeit-, Veranstaltungs- und Kulturbetrieben heranziehen.“
„Anstatt das Infektionsgeschehen in die Illegalität im privaten Bereich zu drängen, sollte man den Menschen sichere Freiräume im öffentlichen Raum mit klaren Sicherheitsvorkehrungen geben.“ (Karlheinz Kopf)
Mahrer zeigt sich enttäuscht: „Viele unserer Betriebe zeigen seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr tagtäglich, dass ein sicherer Betrieb mit durchdachten Konzepten möglich ist. Das Virus wird uns weiter begleiten. Statt immer zur Radikalmaßnahme Lockdown zu greifen, sollte jetzt auf neue und differenzierte Konzepte im Umgang mit der Pandemie gesetzt werden, bis wir eine ausreichende Immunisierung und Durchimpfung erreicht haben.“ Es ist erfreulich, dass nicht mehr nur der Inzidenzwert ausschlaggebend ist, sondern künftig auch andere Kriterien für die politischen Entscheidungen herangezogen werden.
Corona-Gimpel: Wenig konkrete Ergebnisse
Der gestrige Corona-Gipfel von Bund und Ländern zur weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie hat kaum greifbare Ergebnisse gebracht. Weder kommt es vorerst zu Lockerungen noch zu Verschärfungen. Allerdings werden zwischen Gesundheitsministerium und Ländern der Ostregion in einem Gipfel in den kommenden Tagen weitere „Maßnahmen“ diskutiert, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Anschluss bei einer Pressekonferenz verkündete.
Öffnungen soll es erst nach Ostern geben. Vor allem nur dort, wo die Lage der Intensivstationen stabil ist. Wegen der kritischen Lage in Wien, Niederösterreich und Burgenland soll diese Woche ein Sondergipfel im Gesundheitsministerium stattfinden.