In einer scharfen Stellungnahme greift die Ärztekammer Wien den Gesundheitsminister wegen des anhaltenden Mangels an wichtigen Medikamenten an. Die Vizepräsidentin der Ärztekammer, Naghme Kamaleyan-Schmied, äußerte deutliche Kritik an der aktuellen Versorgungssituation in der Stadt, insbesondere bezüglich des Medikaments Paxlovid.
Eskalation der Krise
Trotz Versprechungen des Gesundheitsministers, die Verfügbarkeit des für COVID-19-Risikopatienten entscheidenden Medikaments Paxlovid zu sichern, bleiben die Regale in vielen Wiener Apotheken leer. Kamaleyan-Schmied äußert sich empört über diese Entwicklung: „Es war vorhersehbar, dass die Corona-Zahlen hoch bleiben. Der bestehende Engpass ist nach den Versprechungen des Gesundheitsministers völlig unverständlich und inakzeptabel.“ Dies verdeutlicht die Diskrepanz zwischen den Zusagen der Regierung und der Realität in den Apotheken.
Dringender Handlungsbedarf
Die Ärztekammer fordert nicht nur eine sofortige Verbesserung der Situation mit Paxlovid, sondern auch eine bessere Versorgung mit anderen kritischen Medikamenten wie Antibiotika und Lungensprays. Besonders betont wird der Vorschlag, dass Ärzte in Zukunft Notfallmedikamente direkt in ihren Praxen ausgeben sollten, um den Patienten zusätzliche Wege zu ersparen. „Die Medikamentenverfügbarkeit muss endlich langfristig sichergestellt werden“, fordert Kamaleyan-Schmied.
Fazit und Ausblick
Diese Eskalation zeigt deutlich die Spannungen zwischen der Ärztekammer und dem Gesundheitsministerium, insbesondere dem Gesundheitsminister Rauch. Der grüne Minister entwickelte sich zu einem Beobachter von Problemen, die Lösungskompetenz blieb aus. Der aktuelle Seitenhieb der Ärztekammer wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen Wiens und die Bedeutung einer effektiven Kommunikation und Umsetzung politischer Zusagen in Krisenzeiten.