Die Vergabe der Fördermittel basiert größtenteils auf der Anzahl der angestellten Journalisten in den jeweiligen Medienhäusern. Diese Vorgehensweise stößt auf Kritik, da sie eher die Quantität als die Qualität der Berichterstattung honoriert. Die „Kronen Zeitung“, die den größten Anteil erhielt, wird oft für ihren reißerischen Stil kritisiert.
Vernachlässigte Weiterbildung
Ein weiteres Problem betrifft die Nutzung der Mittel für die Aus- und Fortbildung. Während es viele Anträge für redaktionsinterne Maßnahmen gab, wurden kaum Mittel für berufsbegleitende Weiterbildungen abgerufen. Martina Hohensinn von der KommAustria zeigte sich darüber besorgt und ermutigte Medieninhaber, ihren Mitarbeitern aktiv Angebote zu machen. Dies verdeutlicht eine mangelhafte Priorisierung, die möglicherweise langfristig die Qualität des Journalismus beeinträchtigen könnte.
Altes System in neuer Zeit?
Die aktuelle Förderpraxis wirkt wie ein Versuch, ein veraltetes System am Leben zu erhalten. In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz und Big Data die Medienlandschaft revolutionieren, erscheint die Konzentration auf traditionelle Kriterien wie Personalstärke überholt. Es stellt sich die Frage, ob diese Fördermittel nicht besser in innovative Projekte und moderne journalistische Ansätze investiert werden sollten, um den Herausforderungen der digitalen Ära gerecht zu werden.
Fazit und Ausblick
Die Entscheidung, so viel Geld in traditionelle Medienstrukturen zu stecken, wirft daher Zweifel auf. Ist es wirklich sinnvoll, weiterhin in ein System zu investieren, das möglicherweise nicht mehr zeitgemäß ist? Eine Anpassung der Förderkriterien an die Erfordernisse der modernen Medienwelt wäre dringend notwendig, um tatsächlich Qualitätsjournalismus zu fördern und nicht nur die bloße Existenz großer Medienhäuser zu sichern.